Junge Bühne Bochum


Der geheimnisvolle Fremde


nach dem Roman von Mark Twain
Textfassung von Martina van Boxen
für Menschen ab 13 Jahren

Foto: Birgit Hupfeld
Wir befinden uns im Jahr 1590 im verschlafenen Ort „Eselsdorf“, in dem Theodor, Nikolaus und Seppi zu Hause sind. Eines Tages taucht ein Fremder auf, der sich mit den Jugendlichen anfreundet. Er gibt sich als Engel zu erkennen. Sein Name? Satan!

Der geheimnisvolle Fremde ist eine faszinierende Geschichte voller Abgründe, eine Geschichte über den moralischen Hochmut des Menschen, der sich für die Krone der Schöpfung hält und deswegen die schlimmsten Gräueltaten begeht. Ein Gedankenspiel über Moral und den Sinn des Lebens, ein Plädoyer für das Leben und gegen die Hoffnung auf ein Jenseits. Martina van Boxen inszeniert diese dunkle, märchenhafte Erzählung von Mark Twain, die erst nach seinem Tod veröffentlicht wurde. Lasst euch überraschen!

Der geheimnisvolle Fremde wurde zu WESTWIND 2023, dem 39. Theatertreffen für junges Publikum NRW eingeladen, und dort mit dem Preis der Jugendjury ausgezeichnet.

Begründung der Jugendjury:

„Wer bei klarem Verstand ist, kann nie glücklich sein“

Der diesjährige Preis der Jugendjury des Westwind Festival 2023 geht an die Produktion „Der geheimnisvolle Fremde“ und damit an die Junge Bühne Bochum. Wir sind eine Gruppe von Menschen unterschiedlichen Alters und kommen aus verschiedenen sozialen Umfeldern. Die ausgewählte Produktion hat es geschafft, dass wir alle auf individuelle Art und Weise von der Ästhetik, Handlung, Bühne, Choreografie und Performance berührt worden sind.

Der Zugang zur mittelalterlichen Erzählung und fanatisch christlichen Ideologie ist sehr gelungen. Durch die Bewegungsqualität und Körperlichkeit der Künstler:innen wurde ein besonderer Zugang zu den Inhalten auf ästhetischer Ebene geschaffen. Die Choreografie war ausdrucksstark und hat eine nachhaltige Wirkung erzielt. Die genutzten Bilder sind bis heute in unseren Köpfen geblieben und haben Anlässe für weitere Diskussionen über Leben, Tod, Konsequenzen von Handlungen und moralische Fragen gegeben.

Das Sounddesign und die musikalische Begleitung haben die Thematik eingefangen und sich selbst erzählen lassen. Die auf die Leinwand projizierten Live-Collagen haben die Erzählung sowohl untermalt als auch spannende neue Perspektiven eröffnet. Durch die Detailarbeit in den Figuren und Kostümen wurden die Charaktereigenschaften besonders verstärkt. Die Handlung war wunderbar nachzuvollziehen und die verhandelten Inhalte sind für uns zeitlos sowie zeitgemäß.

Wir glauben, dass diese Produktion für Jugendliche einen Rahmen zur Auseinandersetzung mit neuen und schwierigen Themen bietet und einen spannenden Einblick in die Möglichkeiten von Jugendtheater gewährt.

Foto: Birgit Hupfeld
Foto: Birgit Hupfeld
Foto: Birgit Hupfeld
Foto: Birgit Hupfeld
Foto: Birgit Hupfeld
Foto: Birgit Hupfeld

Regie: Martina van Boxen
Mit: William Cooper, Michael Habelitz, Lea Kallmeier, Manuel Loos, Maria Trautmann, Lukas von der Lühe
Bühne, Live-Zeichungen: Michael Habelitz
Kostüm: Esther van de Pas
Choreografie: Arthur Schopa
Musik: Manuel Loos
Gesang: Maria Trautmann
Lichtdesign: Hannes Koch
Dramaturgie: Felicitas Arnold
Aufführungsrechte: Verlag für Kindertheater
Übersetzung: Oliver Fehn, Pandämonium Verlag
Koproduktion: Jungen Schauspielhaus Bochum



Presse

Hallo Herne

Begründung der Auswahljury
Westwind, 39. Theatertreffen für junges Publikum NRW 11.–17. Juni 2O23

„In der weniger bekannten Erzählung von Mark Twain “Der geheimnisvolle Fremde” erscheint Satan, der Neffe des Teufels, auf der Erde und konfrontiert die Menschen mit ihrer überheblichen Moral, die sie nicht daran hindert, weitaus grausamer zu agieren als es einem Tier in den Sinn käme. Die im Mittelalter angesiedelte Geschichte könnte angesichts der Allgegenwärtigkeit von Krieg, Gewalt und Aberglaube kaum aktueller sein. Was diese Inszenierung aber besonders macht ist die Fülle an Theatermitteln, mit denen das großartige Ensemble bestens umzugehen weiß. Von Live Musik und live Projektionen begleitet, performt das Ensemble ausgesprochen physisch. Es singt, tanzt, musiziert und spielt mit großer Leichtigkeit und augenzwinkerndem Humor, dass es eine Freude ist, dabei zuzuschauen.“


Medien

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